DURIM von Pia Niggemeier

Historisch aber zur Zeit auch aktuell erwachsen aus religiösem Machtstreben und religiös absolutistischen Ideologi- en immer wieder massive menschenverachtende Konflikte mit hohem Gewaltpotential. Diese werden begründet mit extremen Interpretationen der jeweiligen Religionslehren, die inhaltlich aus der zugehörigen Religion nicht ableitbar sind. Aber auch in gemäßigten durch Staatsreligion geprägten Ländern mangelt es an Toleranz gegenüber Andersgläubigen, sodass diese Bevölkerungsschichten im täglichen Leben nachhaltig benachteiligt werden. Die Globali- sierung der Welt führt zwangsläufig zu intensivem Austausch und Miteinander der Völker und Religionsgruppen; dies ist nur zukunftsträchtig und erfolgreich, wenn das Miteinander von Akzeptanz und Toleranz der jeweiligen anderen Religionen und Ideologien geprägt ist. Das Textil zeigt exemplarisch die großen Weltreligionen, die zunächst in den Randzonen geordnet und unvermischt ein homogenes Muster erzeugen. Im Zentrum des Textils, wo die unterschiedlichen Religionssymbole zusammentreffen, zeigt die Durchmischung die mögliche friedliche Koexistenz dieser Welt- religionen, wobei die Ordnung aufgelöst wird. Hier entstehen auch optisch erkennbare Spannungsfelder, die aber keine dramatische Konkurrenz ausdrücken. Die Grenzen zwischen Haut, Textil und Symbolen verschwimmen.