Der letzte Raum l WIBU

Projektbeschreibung

Die Bevölkerung wird immer älter. Mit dem immer höher werdenden Lebensalter steigt auch die Zahl der typischen Alterskrankheiten und die Zahl derjenigen, die irgendwann nicht mehr alleine leben können und gepflegt werden müssen. Derzeit werden in Deutschland jährlich 300 Altenpflegeheime erbaut oder erneuert, Tendenz steigend. Die Räume, die dort zur Verfügung gestellt werden, haben vor allem aus wirtschaftlichen Gründen eine minimierte Kubatur und eine auf Effizienz ausgerichtete Ausstattung. Das so genannte Bewohnerzimmer ist zunächst von Funktionen und Abläufen geprägt, Gestaltung findet nur an der Oberfläche statt, der Mensch wird reduziert auf das Pflegebedürftige. Dabei ist dieses Zimmer zumeist der letzte Raum im Leben.

Gesucht werden neue Lösungen für das Patientenzimmer im Pflegeheim, für den „letzten Lebensraum“ für die Menschen, die im Alter auf Pflege angewiesen sind. Um diesen Raum zu gestalten, soll der Mensch in seiner Situation ganzheitlich betrachtet werden. „Der letzte Lebensraum“ integriert funktionale Aspekte vom Notwendigen bis hin zu der Möglichkeit sich noch einmal zu entfalten. Er schafft Raum für Bedürfnisse und Wünsche. Und er passt sich dem Menschen mit seinen individuellen Fähigkeiten an.

Aus Sicht des in diesem Raum Lebenden stellen sich Fragen, die Einfluss auf die Gestaltung haben: Was ist das für ein Ort, an dem ich lebe? Was tue ich und was möchte ich tun? Was tun andere Menschen dort, die mich pflegen, die mich besuchen? Wie bewege ich mich? Und wie bewegen mich andere? Was nehme ich wahr, was sehe, höre, fühle, rieche ich? In welcher Atmosphäre? Ziel ist es, das Pflege- oder Bewohnerzimmer im Ganzen und/ oder Bestandteile daraus im Einzelnen neu zu definieren, die vorhandenen Mittel zu verbessern und gegebenenfalls neue zu entwickeln, die positiv und fördernd sind, erleichtern und unterstützen, oder die Sinne anregen.
Das Ergebnis sollen Designvorschläge sein, die ausdrücklich die derzeitigen Standards berücksichtigen und die realisierbar sein sollen. Diese können das gesamte Zimmer umfassen, einen Maßnahmenkatalog, oder ein einzelnes Produkt oder mehrere bis hin zum Baukasten.