Sophia, 21

Was wäre, wenn Möbel und Artefakte nicht das abbilden, was ist, sondern wenn sie Neues initiieren? Dinge und Räume kommunizieren mit uns und wir mit ihnen, sie lösen Handlungen aus oder verhindern sie, sie schaffen Beziehungen auch unter Menschen oder verhindern sie…
Was geschieht derzeit? Verändert sich unser Umfeld? Gibt es neue Bedürfnisse oder Aspekte, oder welche, die wir bisher nicht erkannt haben oder die gerade an Bedeutung gewinnen. Was bedeuten sie und können sie bedeuten für die Zukunft? Und wie können wir sie konkretisieren, greifbar machen, übertragen in die Dingwelt? Ausgehend von einem beobachteten Phänomen wollen wir durch einen Designprozess forschen, eine Hypothese oder Forschungsfrage formulieren und diese im Experiment durch den Designentwurf | durch das Designspiel beantworten.

 

Konzept

Unser Leben läuft mittlerweile zu einem Großteil online ab. Es berührt uns nicht, dass andere alles von uns wissen, wir erzählen ihnen auch das Intimste, exponieren und exhibitionieren uns in den Netzwerken. Das Projekt Sophia, 21 transferiert das Ende des Privaten in das Greifbare, das Virtuelle in das Materielle: Was geschieht, wenn wir die Dinge, die wir mit uns tragen, offenbaren und publizieren, wenn wir das Innere nach außen kehren?

Durch methodisches Umkrempeln entstehen neue Beziehungen zwischen den Dingen und uns, zwischen den Dingen und anderen, zwischen den Dingen selbst und zwischen uns und anderen. Prozessierend werden dann sowohl neue Dinge, als auch neue Kombinationen von Dingen, neue Beziehungen und Handlungen gebildet – ein Designgenerator für das Zeitalter des unausweichlich öffentlichen Lebens.
In unserem Projekt Sophia,21 haben wir Probanden unterschiedlichsten Alters und Berufsstandes die Aufgabe gestellt alles umzukehren. Mit von uns bereitgestellten Materialien sollten sie all ihre Dinge außen an ihrem Körper befestigen. Diesen Versuch haben wir bei einem anschließenden Shooting festgehalten.

Milan Design Week

Die Ergebnisse wurden als Ausstellung auf der Milan Design Week 2014 im internationalen Kontext des Salone de Mobile präsentiert und fanden dort eine breite Resonanz.