Das Unternehmen Comspace ist ein IT- Dienstleister von einem Format, das man in Bielefeld vielleicht nicht erwartet: renommierte Unternehmen aus Deutschland zählen zu den Kunden, die Mitarbeiterzahl von derzeit 60 wächst weiter, die Mitarbeiter sind im Schnitt deutlich unter dreißig. Und es ist ein Unternehmen, das erkannt hat, dass der Arbeitsplatz von großer Bedeutung ist: Eine festangestellte Vollzeit- Feelgood Managerin kümmert sich um das Wohl der Mitarbeiter, die Qualität der Arbeitsräume, ihre Architektur und Ausstattung, die Arbeits- und Lebensqualität vereinen sollen, sind wichtig.
Schon das Gebäude ist inspirierend: Die ehemalige Landeszentralbank von 1971 in der Bielefelder Innenstadt. Die zwei Etagen, soweit wie möglich entkernt und großräumig und ein wenig roh belassen, passen gut zum jungen Internet Unternehmen, sie sind licht und atmen, doch fehlt an vielen Stellen Funktionalität, die Akustik lässt zu wünschen übrig, manche Bereiche sind gar nicht gelöst, an anderen fehlt es an räumlichen Zuordnungen und atmosphärischen Qualitäten oder einer Identität. Und es kommt neu das oberste Geschoß des Gebäudes – Bielefelds zweithöchstem Bürohaus – hinzu, noch nicht umgebaut und mit wunderbarer Aussicht.
Aufgabe
Es sollen Raumkonzepte, Lösungen und Entwürfe entstehen für die Comspace Räume in Bielefeld. Dabei soll zunächst der Bestand in allen Ebenen genau untersucht werden, von der Bausubstanz und den räumlichen Qualitäten bis hin zum Arbeitsplatz, Arbeitsabläufen und Nutzungen. Auf dieser Basis sollen Ansätze gesucht werden von Großen ins Kleine und umgekehrt vom Kleinen ins Große, das heißt die Umgebung des einzelnen Mitarbeiters und seine Handlungen sind ebenso maßgeblich wie das Corporate Design oder die Raumatmosphäre und aufeinander zu beziehen. Ergebnis sind Entwürfe, die jeweils ein innenarchitektonisches Gesamtkonzept, ein Konzept für einen ausgewählten Teilbereich und für den Kreativ/ Workshopraum beinhalten. Da Comspace beabsichtigt, Entwürfe weiterzuverfolgen und umzusetzen, sollen sich die Ergebnisse an der Realisierbarkeit messen lassen.
Den Schwerpunkt des Konzeptes stellt der Innenhof dar, welcher als „Grüner Kern“ betitelt wird. Dieser zentrale Ort erfüllt die Bedürfnisse nach Gemeinschaft und Entspannung innerhalb des Arbeitsprozesses. Kernelement der Innenhofgestaltung ist die vertikale Begrünung durch eine Vielzahl von, an einer Seilkonstruktion befestigten, Pflanzen. Desweiteren entstehen großzügige polygonale Ebenen, die in einer Holzlattenstruktur ausgeführt sind. Hier treffen sich die Mitarbeiter und etablieren einen Ort der Kommunikation. Möglichkeit eines aktiven Ausgleiches zur Bildschirmarbeit bietet eine Kletterwand, die sich an die Brandwand des Innenhofes angliedert. Einen weiteren Schwerpunkt des Konzeptes für den Innenhof stellen mobile Holzelemente dar, welche dem Urban Gardening die- nen.
THE OTHER WORKPLACE. Ein Arbeitsplatz für den Menschen. Ein Ort für selbstbestimmtes Arbeiten und Befriedigung der Grundbedürfnisse. Ein Ort für fokusiertes Arbeiten und Anderssein. Es entsteht ein auf Zonierungen basierndes Raumkonzept über alle drei Etagen des Unternehmen. Diese Zonen sind unterteilt in den Bereich Ruhe und Konzentration mit individuell verstellbaren Einzelarbeitsplätzen und den Bereich Kommunikation, welcher nicht nur für den Austausch unter den Kollegen zu nutzen ist, sondern einen Ort für alternatives Arbeiten bietet. Die Zonen werden durch den Einsatz von Holz und Beton an Boden, Wand und Decke definiert. Für ein besseres Raumklima und eine anregende Atmosphäre sorgen Akustikelemente aus Moos und Filz, welche an der Wand oder frei im Raum zu finden sind. Um eine Verbindung aller Arbeitsbereiche zu ermöglichen und trotzdem ungestört zu arbeiten, kommt es zum Einsatz von Glaswänden.
Mit der neuen Bürogestaltung finden die Mitarbeiter einen Ort zum konzentrierten arbeiten, kommunikativen besprechen und gemütlichen pausieren. Ordnung und gleichzeitig neue Blickwinkel schaffen ist hierbei das gestalterische und funktionale Ziel. Die Etagen sind genau aufgeteilt in die verschiedenen Bereiche für arbeiten, kommunizieren und pausieren. Dies führt zu einem strukturierten und organisierten Arbeitsablauf, wo Klarheit und Ruhe besteht.
Das Konzept „comspace City“ setzt die Schwerpunkte auf: Zonierung, Schaffung von Orten, Flexibilität, Verbesserung der Akustik und Transparenz. Zudem spielen die Themen „Innen und Außen“ und die Förderung der Gemeinschaft und Verbundenheit mit dem Unternehmen eine Rolle. Durch den Entwurf werden das Arbeitsklima und die Atmosphäre im Büroraum verbessert. Die Mitarbeiter sollen angeregt werden und konzentriert arbeiten können. Hierfür ist es wichtig, dass ein Ausgleich zwischen Anspannung und Entspannung gegeben ist. Die Mitarbeiter bekommen die Möglichkeit an einigen Orten in einer entspannenderen und angenehmeren Atmosphäre zu arbeiten oder ihren Körper und Geist durch Bewegung zu aktivieren.
„Der wachsende Kern“
Der Entwurf zeichnet sich aus durch eine Veränderbarkeit des räumlichen Umfeldes und eine Aneingung dessen durch die Mitarbeiter, wodurch Rahmenbedingungen geschaffen werden, die eine Weiterentwicklung des gesamten Unternehmens ermöglichen. Die Veränderbarkeit wird dadurch hervorgerufen, dass verschiedene Elemente frei im Raum verschiebbar sind und flexibel angeordnet werden können. Hierdurch ergeben sich unterschiedlichste Blickbeziehungen und Kommunikationsmöglichkeiten Um dem Raum eine Struktur zu geben und die Nutzer durch die freie Wählbarkeit nicht zu überfordern, gibt es Bestandteile, die fest integriert sind und somit als Orientierungshilfe dienen.
Der Kern liegt auf der Veränderbarkeit des Raumes durch die flexible Anordnung und Kombination der Arbeitstische. Dies ermöglicht unterschiedliche Kommunikationsmöglichkeiten und Gruppenzusammenstellungen.
Um sowohl die Kommunikation aufrechtzuerhalten, als auch das konzentrierte Arbeiten zu fördern, werden zusätzliche Besprechungsräume und Rückzugsmöglichkeiten eingeplant. Das grundlegende Farbkonzept unterscheidet zwischen dem eher ruhig gehaltenen Eingangsbereich mit schwarzen und weißen Materialien und den Besprechungsräumen, die auf Grund ihrer hellen Materialien wie Inseln in dem Raum liegen. Diese sind zwar offen gestaltet, können aber durch Vorhänge abgegrenzt werden und somit wieder Privatsphäre bieten.
Neue Raumstrukturen bieten dem Menschen an flexibel und vielseitig zu arbeiten. Es geht darum den Menschen im rasenden Zeitalter mit zunehmen. Arbeitsweisen immer wieder neu zu strukturieren und flexibel zu sein, um effizienter arbeiten zu können. Der Entwurf ermöglicht Comspace in Ihren Räumlichkeiten ein Gleichgewicht zwischen Arbeit und Mensch zu schaffen.