System: Holz: Massiv

So genannte Systemmöbel sind nach wie vor für Wohnräume und Schlafräume gefragt. Doch die Ansprüche befinden sich im Wandel: Wie sehen Möbel aus, die uns in unseren Wohnungen integrierend, aufbewahrend oder präsentierend nützen? Und wie ein System, das diesen Nutzungsanforderungen entspricht, für Heimarbeitsplatz oder Kommunikationszentrale ebenso Angebote schafft wie für das Unterhaltungsangebot?
Und was wäre, wenn diese Möbel und Systeme ganz im Sinne von Ökologie und Nachhaltigkeit ausschließlich aus Massivholz gefertig werden?

Gesucht werden neue Lösungen für sogenannte Systemmöbel in Massivholz. Ausgehend von der Suche und der Definition von Bedürfnissen sollen Konzepte für das Wohnen entwickelt werden und in diesem Möbel umgesetzt, die sich auf unterschiedlichen Bedarf und unterschiedliche Grundrisse anpassen lassen. Die Möbel sollen in Massivholz entworfen werden und detailliert formuliert.
Das Ergebnis werden Designvorschläge sein, die realisierbar sein sollen.

 

„Schnitte“ von Britta Stammeier

Seinen Namen verdankt das Stellmöbel der sandwichartigen Zusammensetzung der Äußeren Wange mit Front und Rahmenkonstruktion. Diese Konstruktion ist das Herzstück der „Schnitte“.

Anliegen war es ein Möbel zu entwickeln, dass durch geringen Aufwand sein Erscheinungsbild verändern lässt. In der doppelten Seitenkonstruktion kann man die Front verschwinden lassen und ein offenes Regalsystem entsteht. So ist es möglich zwei völlig unterschiedliche Raumsituationen zu schaffen ohne erhebliche Änderungen am Möbel vornehmen zu müssen.

Modulsystem von Natalie Kimont

Die Entwurfsbasis für diese Arbeit war eine Fußballmannschaft, klingt komisch? Ja! Aber schließlich ist auch eine Fußballmannschaft ein funktionierendes System. Nach ausführlicher Analyse, konnten gewisse Auffassungen auf das System übertragen werden. Eine Weiter Frage, die es zu beantworten gab war, welche Nutzergruppe angesprochen werden sollte, da fiel die Entscheidung leicht. Der Wohnraum wird immer begrenzter und die Wohnungen, die man sich leisten kann immer kleiner. Viele wohnen und arbeiten in einem Raum, das heißt die Entspannung kann auch erst beginnen, wenn die Arbeit aus dem Sichtfeld ist. Hinzukommt, dass kleiner Wohnraum auch eine begrenzte Fläche für Stauraum mit sich bringt. So war die Herausforderung ein System zu entwickeln, welches genau diesen Aspekt beinhaltet und sich aber auch von den schon bekannten unterscheidet.
Entstanden ist ein Möbelsystem aus insgesamt fünf Modulen. Die Module können gleichzeitig z.B ein Sitzmöbel sein und bieten gleichzeitig Stauraum. Auf herkömmliche Fronten der Möbel wurde zum größten Teil verzichtet, um sich zu lösen und dem ganzen einen neuen Schwung zu geben. Sie können individuell zusammengestellt oder gestapelt werden und sind durch einen rollbaren Sockel, leicht im Raum zu platzieren. Es entsteht ein individuelles System. Die „Verschließbarkeit“ ist jedoch ein wichtiger Aspekt und sollte nicht aus den Augen verloren werden. Die Idee ist es, die Module durch drehen, ob jetzt Modul an Modul oder gegen die Wand das bleibt frei gestellt, zu verschließen.

Bei näherem Betrachten eröffnete sich, dass das System nicht nur auf kleinem Raum sondern auch auf einer größeren Fläche bestand findet und so viele Nutzegruppen erreichen kann.
Massivholz als Material bietet viele Möglichkeiten, schränkt aber auch an gewissen Stellen ein, so war es wichtig das Material kennenzulernen und gleichzeitig seine Spezifikation herauszuarbeiten und sichtbar zumachen. Ein wichtiges Gestaltungsmerkmal dieses Entwurfes. Durch gezielt gesetzte Vertiefungen im Material wirkt das Massivholz in seiner Besonderheit unterstützt. Gleichzeitig haben die Mulden die Funktion den Modulen im gestapelten Zustand sicheren Halt zugeben.
Die Individualität sollte sich auch in der Farbgebung wiederfinden. Das System gibt es schlicht in einem Holzton, es kann aber auch durch farbige Flächen, wie z.B durch farbig gestaltete Innenwände hervorgehoben werden.

„Purist“ von Daniela Jelcic

Die Serie Purist ist kein typisches Systemmöbel an sich, es handelt sich um einen erweiter- und ergänzbaren Möbelstil. Verschiedene Einzelelemente können individuell kombiniert und umfunktioniert werden.
Schwerpunkt: Durchdringung und Kontrast.
Ein kantiger Hochglanzkorpus, puristisch, funktional, wird durch das warme, lebendige Holz in Szene gebracht. Zwei Oberflächen die in einem starken Material- und Farbkontrast stehen und sich gegenseitig hervorheben.
Bei diesem Entwurfskonzept wird das Holz aus einem anderen Gesichtspunkt gesehen. Es hat keine funktionale Rolle sondern eine skulpturale Wirkung. Der Rahmen veredelt den Korpus und ist das verbindende Element.

Aufgrund der besonderen Eigenschaften des Massivholz wurde bei dem weiterentickelten Entwurf ein 5 cm Abstand zwischen Balken und Korpus berücksichtigt. Der Korpus macht den Anschein als ob er zwischen den Balken schweben würde. Der Filigrane und puristische Hochglanz Körper wird durch die Massivholzbalken umfasst, fast schon umarmt und festgehalten.
Traditionelle Holzbauweise trifft auf eine neue Formsprache.