ownZown

In Mailand findet bekanntermaßen jährlich anlässlich des Salone die Mobili im April das Weltweit wichtigste Treffen der Designszene statt. Alle, die im Design Rang und Namen haben und jeder der etwas sagen möchte, zeigt sich und seine neuen Arbeiten vor allem auf dem Salone Satelliti in Hunderten von Ladenlokalen, Showrooms, Lagerhäusern überall in der Stadt- im kommenden Jahr vom 17. bis zum 22. April: Ort und Zeitpunkt, auf Neues, Interessantes und vor allem Relevantes aufmerksam zu machen.

DETMOLD GOES MILAN: Wir wollen als Detmolder Schule in Mailand Präsenz zeigen. Dort, wo sich Design (des Erachtens des Anbieters nach) heute zeigen sollte: Direkt, jeden betreffend, menschliches Zusammenleben und Leben mit den Dingen und den Raum gestaltend- bewegend, Prozesse auslösend, Stellung beziehend, verantwortlich, nachhaltig…vorzugsweise also im öffentlichen Raum, spontan grundlegende Änderungen herbeiführend.
Idee ist daher mit einem strategisch prozesssual angelegten Projekt im Designraum in Mailand einzugreifen, temporär oder auch dauerhaft. Dabei soll auch die Urheberschaft deutlich werden und so die Detmolder Schule als relevanter Ort einer den Aufgaben der Zeit gerecht werdenden Designausbildung deutlich werden (und wie Sie wissen, meine ich mit Design alle Gestaltung, auch Innenarchitektur und Architektur). Wie, wo und in welcher Form, ob Sie mit einer Performance den Designrummel in der legendären Zona Tortona zum Innehalten bewegen, ob Sie aus dem Detmold Bus die aufkommende Ventura Lambrate infiltrieren, mit Bauchläden die Besucher der Nobelmeile Via Montenapoleone in Ihrem Kaufrausch zum Nachhaltigen verführen oder direkt das Herz der Stadt auf der Piazza del Duomo treffen oder vielleicht jeden Tag einen anderen Ort, ob sie es lokal beschränken oder weltweit vernetzen- das zu entwickeln ist Ihre Aufgabe.

Konzept

Wieviel Privatheit will oder muss der Mensch in die Öffentlichkeit tragen? Ist das Gefühl des Zeitmangels der Grund, oder sind es die technischen Errungenschaften, die vieles erst möglich machen? Ist diese Entwicklung positiv oder nicht?

Der dynamische Wandel der Gesellschaft und eine ständig steigende Anforderung an die Verfügbarkeit des Einzelnen, lässt Menschen immer mehr private Tätigkeiten im öffentlichen Raum ausüben. Hierdurch entsteht eine Grenzverschiebung zwischen Privatheit und Öffentlichkeit.

Junge Designer der Detmolder Schule für Architektur & Innenarchitektur sind sich dieser Thematik bewusst und schaffen durch das Produkt „ownZown“ eine Tarnkappe für den öffentlichen Raum. Damit bieten Sie dem Nutzer eine besondere Form der Rückzugsmöglichkeit, wo er ungestört im urbanen Umfeld agieren kann. Die „ownZown“ gibt es in verschiedenen Varianten – mobil oder an Objekten im Stadtraum installiert.

 

 

Aber kann es wirklich einen privaten Raum in der Öffentlichkeit geben? Oder handelt es sich hier um ein Paradoxon? Lässt sich diese Fragestellung durch den Einsatz physischer Elemente lösen, oder muss das Individuum an sich selbst arbeiten?

ownZone ist Design Performance im Stadtraum und Forschungsprojekt: Durch neu entwickelte Tarnkappen werden Raum, Öffentlichkeit, Privatheit und unsere Position darin verändert.

 

ownZown wurde im Master der Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur entwickelt und wurde während des Salone del Mobile vom 17.- 22. April 2012 auf den FuoriSalone im Stadtraum des Design-Distrikts Ventura Lambrate präsentiert und inszeniert.

In Teamarbeit wurde die ownZone entworfen von Melanie Baake, Luisa Beuermann, Kerstin Chadwick, Celia Günther, Jana Kottmeier, Isabel Linnenbecker, Christina Machill, Mareike Nunnenkamp, Katharina Stünkel, Svetlana Wochmin.