Jung: Play to the Gallery

Die Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur hat sich vom 17.-22. April 2018 mit der Installation „Play to the Gallery“ erfolgreich auf der Milan Design Week 2018 präsentiert. Die Installation entstand für das Unternehmen Jung, in ihrem Mittelpunkt: der Schalter LS 990, der das Unternehmen Jung in den 1960ern zu einem Pionier seines Faches machte. Unter der Leitung von Prof. Ulrich Nether und Ricarda Jacobi hat sich Jung gemeinsam mit Studierenden dem System Schalter auf unkonventionelle Weise genähert. Entworfen wurde das Projekt von Sarah Gmelin, Marielle Kanne, Mona Makebrandt sowie Marisa Spieker.

An oder aus, auf oder zu, warm oder kalt: Licht, Rollläden oder Raumtemperaturregler, Schalter und Systeme sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Mittlerweile selbstverständlich sind die meist unscheinbaren kleinen Helfer der modernen Haustechnik, die das Leben komfortabler machen. „Play to the Gallery“ macht das Unsichtbare sichtbar und bietet auf spielerische Weise Gelegenheit, selbst in das Zusammenspiel von Schalter, Stromkreis, Licht und Klang einzugreifen. Sichtbar ist gewöhnlich der Schalter, der täglich zigfach berührt wird. Das System und die Verkabelung bleiben im Verborgenen. Der quadratische LS 990 ist der Protagonist der „Play to the Gallery“-Inszenierung. Betätigt ein Besucher den Schalter, wird ein Foto mit Langzeitbelichtung ausgelöst. Ein Lichtband weist während der Belichtung den Weg zur Kamera. Das Foto, das aus der Vogelperspektive geschossen wird, hält das Zusammenspiel zwischen Mensch und System fest.

Durch zusätzliche Spielgeräte kann der Besucher die Verknüpfung der Elemente selbst spüren: Das Betätigen und Einschalten einer oder mehrerer Bestandteile der Installation löst eine ganze Szenenfolge aus. Durch die Interaktion des Menschen wird „Play to the Gallery“ zu einem lebendigen Zusammenspiel. Der Schalter, der Stromkreis, das Licht, der Klang – sie alle sind Teil des Systems, sie bedingen oder ergänzen sich zu einem großen Ganzen. Eine Schaukel ahmt, mit ihrer dreigeteilten Form, einen Tastsensor nach. Ein Karussell imitiert durch ein geteiltes Quadrat einen Serienschalter. Eine Wippe erinnert in ihrer Bewegung an einen Wippschalter.